Wenn es mal wieder Zeit für eine kleine Auszeit ist, gehe ich gerne hinaus in die Natur. Oftmals schlage ich auf meinen Spaziergängen eine altbekannte Route ein – einen Weg, der mir über die Jahre hinweg sehr vertraut wurde, der mir aber dennoch immer wieder neue Eindrücke offenbart, die ich quasi vom Wegesrand mitnehme.
Es handelt sich dabei um einen Teil des „Rundwegs Bad Kleinkirchheim“: Von der Therme St. Kathrein zum Kathreinkirchlein hinauf, links weiter in Richtung Untertschern bis zum Hotel Trattlerhof und dann auf der gegenüberliegenden Talseite den Bach entlang zurück zum Kur- und Sinnespark und schließlich wieder zur Therme St. Kathrein.
Im Laufe der Zeit hat sich dieser Weg natürlich verändert. Unsere Geheimlager, die wir als Kinder in mühevoller Kleinstarbeit und mit vielem Grübeln darüber, wie wir eine möglichst solide Bauweise erreichen könnten, im kleinen Wäldchen hinter dem Haus der Auer-Oma gebaut haben, sind dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen (obwohl auch heute noch verdächtig viele Kinder heimlich und mit Keksen, Getränken und Decken bepackt den „Wildbachweg“ hinauf marschieren … ob da wohl die nächste Generation an Geheimlagern entsteht?).
Anstelle eines Geheimlagers steuere ich auf meinen heutigen Rundgängen auf andere, für mich sehr wertvolle, um nicht zu sagen „berauschende“ Plätze zu. Entlang meines Weges komme ich immer wieder an hölzernen Hängematten vorbei, die zum Verweilen einladen. Und natürlich kann auch ich einem solch verlockenden Angebot nicht widerstehen. Was mir besonders gut an diesen im wahrsten Sinne des Wortes „bewegenden“ Orten gefällt, ist die Tatsache, dass bei jedem Entspannen in der Hängematte der Blick auf die Berge und Wiesen, der Duft der Blumen und Gräser, das Gezwitscher der Vögel, das Rascheln der Blätter oder das Plätschern des Baches ein anderes ist. Und so zeigen sich mir diese berauschenden Plätze stets in (landschaftlich und klanglich) neuem Gewande.
Jedes Mal, wenn ich in meiner Lieblingshängematte hinter dem Kathreinkirchlein liege, merke ich nach einiger Zeit, dass sich mein Herzschlag verlangsamt, dass mein Atem ruhiger wird – und dass meine Gedanken auf luftig leichte Art zu fliegen beginnen. … Manchmal sind es eben die stillen, heimlichen Orte, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringen – wahrhaft „berauschend“ eben.